Steilklippen, Dünen und Polder machen den Küstenbereich von Calaisis sehr vielfältig. Die Steilklippe des Cap Blanc-Nez hat eine charakteristische weiße Färbung, die durch die Kreide in dem einzigartigen Gebiet entsteht. Hier finden sich unzählige Bombenlöcher aus dem Zweiten Weltkrieg und eine Flora, die den Winden und der salzigen Gischt trotzt. Dazu gehört vor allem der Wacholder, das typische Zypressengewächs Nordfrankreichs. Am Fuß der Steilklippe kann man mit geübtem Blick Spuren von Fossilien entdecken. Beachten Sie die Gezeiten, wenn Sie am Fuß der Steilklippen und durch die Felsen laufen!
Die Dünen Fort Mahon
Die Dünen Fort Mahon unterhalb der nördlichen Steilklippe zwischen Sangatte und Blériot-Plage sind ein perfektes Beispiel für einen sogenannten Dünenstreifen „flämischer Art“, d. h. sie sind ziemlich schmal und nicht sehr hoch (etwa 20 Meter). Auf einer Länge von etwa 3 Kilometern läuft man durch Dünendickicht aus Strandhafer und Stranddisteln, die auch „Meer-Mannstreu“ genannt werden. Mit zunehmender Entfernung vom Meer finden sich dann zunehmend Pflanzen wie Sanddorn, Holunder und Liguster. Der anfällige Dünenbereich bietet ausgeschilderte Wege für Besucher.
Eine Polderlandschaft
Calaisis ist das westliche Ende der flämischen Seeebene ... oder wenn es Ihnen lieber ist, der Beginn des von Jacques Brel besungenen flachen Landes! Die großen Weiten von Fort Vert und Hemmes de Marck sind eine Landschaft voller Polder, die uns daran erinnern, dass das Gebiet in den ersten Jahrhunderten unserer Ära dem Meer abgewonnen wurde. „Polder“ ist ein Wort aus dem Niederländischen, lokal spricht man auch von „Hemmes“ oder „Salines“. Da der riesige Strand Hemmes de Marck unter dem Niveau von hohen Fluten liegt, ist er mal Sandstrand, mal Watt und mal Salzwiese mit einigen Quellern. Bei Ebbe erscheint das Meer dann wie ein fernes „Trugbild“.
Eine Landschaft voller Wetterungen
Die am Strand Fort Vert sichtbaren Wetterungen bilden ein in Frankreich einzigartiges System aus Entwässerungskanälen, die die Landschaft durchziehen. Sie gehören zu den letzten der Region und sind mit ihren Wasserläufen ein hervorragendes Beispiel für die Rolle, die der Mensch in der Errichtung von Französisch-Westhoek gespielt hat.
Weiter in Richtung Gravelines liegt das Naturschutzgebiet Platier d'Oye, dessen Besonderheit in den vielen verschiedenen Naturräumen auf relativ kleinem Raum besteht: die weiße Düne, die graue Düne, die Düne mit Dickicht, das Watt und die Feuchtwiesen, auf denen Schottische Hochlandrinder mit langen Hörnern und Highland-Ponys weiden. Ausgeschilderter Weg für Spaziergänge und Beobachtungen.
Das ganze Jahr über organisieren Vereine Erlebnisspaziergänge mit Führung und Erklärungen zu Flora und Landschaft.